Fürbitten? Was sind Fürbitten? Nie gehört. So geht es vielen Hochzeitspaaren, die ihre kirchliche Trauung mit dem Pastor oder Pfarrer durchsprechen. Auch bei der standesamtlichen Hochzeit sind sie nicht unüblich, dann meist ohne christlichen Anklang.
Was sind Fürbitten?
Oratio fidelum – das Gebet der Gläubigen. Es ist ganz leicht erklärt: Ein Betender bittet Gott (oder eine Kraft, an die das Paar glaubt) für jemanden anders. Fürbitten sind also Gebete, in der Glückwünsche und Ratschläge zur Hochzeit geäußert und ggf. Gottes Schutz und Segen erbeten wird. Die meist nur kurzen Texte werden i.d.R. von Verwandten und Freunden vorbereitet und verlesen. Dies im Anschluss an die Trauung im Wechsel mit Pfarrer oder Pastor und der versammelten Hochzeitsgesellschaft.
Ein Beispiel:
Pfarrer/Pastor: Lasst uns beten zu Gott, dem Allmächtigen Vater.
Vortragende/r: Herr, erhöre uns. Schenke (Name der Braut) und (Name des Bräutigams) Deinen Segen und lass sie in Deiner Obhut wandeln. Gib ihnen die Kraft und Zuversicht für eine lange glückliche Ehe.
Gesellschaft: Herr, erhöre uns.
Fürbitten behandeln Themen wie Liebe, Glück, Vertrauen, Freundschaft und Kindersegen. Auch Aspekte wie die Zukunft des Brautpaars können in Fürbitten formuliert werden. Weil jedes Thema nur einmal vorgetragen werden darf, sollten die Redner vor der Hochzeit klären, wer welchen Part übernimmt. Dabei kann auch schon die Reihenfolge der Verlesungen festgelegt werden. Nicht nur das Brautpaar wird in Fürbitten angesprochen, sondern üblicherweise auch die Hochzeitsgesellschaft, sowie Abwesende und liebe Verstorbene. Man bittet außerdem für Menschen, die Hunger und Not leiden müssen, damit sich ihr Schicksal dem Guten zuwendet.
Ein Beispiel:
Pfarrer/Pastor: Gnädiger Herr, wir beten zu Dir.
Vortragende/r: Herr, wir bitten Dich, schenke (Name der Braut) und (Name des Bräutigams) alles Glück dieser Erde. Vergiss all diejenigen nicht, die Hunger und Not leiden müssen. Nimm sie in Deine barmherzigen Arme und vereine sie unter Deinem Frieden und Deiner Gnade.
Gesellschaft: Herr, erhöre uns.
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