Das Strumpfband abtanzen und es anschließend versteigend – diesen uralten Brauch lassen viele Hochzeitspaare heute zu später Stunde aufleben. Bei dieser Aktion amüsieren sich nicht nur die Gäste, auch in die Haushaltskasse des Paares fließt damit etwas Geld. Die Braut sollte natürlich eingeweiht und damit einverstanden sein.
Wer will als nächstes Ja-sagen und bietet mehr?
Der Moderator, üblicherweise der Zeremonienmeister, ein Trauzeuge oder der DJ kündigt das bevorstehende Spektakel nicht nur an, sondern nimmt auch die Gebote entgegen. Außerdem stellt er sicher, dass mindestens zwei Leute kräftig bieten und so andere zur Teilnahme animieren. Der Bräutigam darf sich natürlich beteiligen und den Preis so in die Höhe treiben. Das Geld wird in einer Schachtel oder ein anderen geeigneten Behälter gesammelt.
Das Strumpfband abtanzen und den nächsten Bräutigam finden
Sind alle bereit, eröffnet der Moderator die Versteigerung. Die Braut stellt Ihren Fuß auf einen Stuhl und zieht das Kleid so weit hoch, dass das Strumpfband am Bein sichtbar ist. Der Moderator nennt ein Anfangsgebot von fünf oder zehn Euro. Anschließend wird fleißig geboten, wobei meist Musik läuft und Stimmung gemacht wird, bis der Gewinner feststeht, z.B. wenn ein Lied zu Ende ist. Für die Übergabe des Strumpfbandes gibt es mehrere Möglichkeiten. So kann der Bräutigam seiner Braut das Strumpfband selbst abziehen und es überreichen. Eine andere, etwas reizvollere Variante sieht eine Staffelung vor. Ein Beispiel: Bei einem Endgebot unter 50 Euro wird das Strumpfband vom Bräutigam übergeben. Ab 50 Euro darf der Gewinner das Band mit den Händen herunterziehen. Bei 100 Euro oder mehr ist das Abziehen mit dem Mund erlaubt.
Das Strumpfband Abtanzen und sein Ursprung
Wie so viele Hochzeitsbräuche hat auch dieser seine zugegeben etwas skurrilen Ursprung im Mittelalter. Damals war es Sitte, dass einige Gäste das Hochzeitspaar ins Schlafgemach begleiteten, um sicherzustellen, dass die Ehe vollzogen wird. Dabei entwickelte sich bald routinemäßig eine Rangelei um das Strumpfband der Braut. Die Männer glaubten, dass es Glück in der Liebe brächte. Immer mehr Frischvermählte waren sowohl von den Zeugen als auch von der Unruhe im Schlafgemach genervt und Verwehrten den Zutritt. Als Trost durften die Junggesellinnen zum Ende der Feier um das Strumpfband rangeln bzw. sich finanziell überbieten.