Die Hochzeitsreden sind ganz besondere Augenblicke der Hochzeitsfeier. Weil die Erwartungen der Gäste recht hoch sind, sehen sich die Redner allerdings oft vor eine größere Herausforderung gestellt. Dabei ist es gar nicht so schwer: Die Zuhörer möchten emotional berührt und gut unterhalten werden. Patzer oder Aussetzer verzeihen die meisten ohne Weiteres – die sollten also nicht der Grund zur Sorge sein, sondern vielmehr der Knigge für die Tischrede.
Emotionale Worte am großen Tag
Das schreibt Knigge für die Tischrede auf einer Hochzeit vor
Ob eine Tischrede unterhaltsam ist oder nicht hängt nicht allein vom Inhalt ab, sondern auch davon, ob sie verstanden wird. Neben den Empfehlungen zu Inhalt, Geschwindigkeit und Lautstärke gibt es weitere Punkte zu beachten.
- Länge: Plane deine Rede auf eine Länge von drei bis fünf Minuten. Ein zu langer Vortrag ermüdet die Gäste, während sie sich bei einem zu kurzen darüber wundern, warum Du nicht mehr zu sagen hast.
- Inhalt: Konzentrier Dich auf das Wesentliche. Von Bräutigam und Brautvater werden in erster Linie emotionale Worte erwartet. Die Trauzeugen dürfen Braut und Bräutigam gern auch auf die Schippe nehmen – allerdings ohne sie mit peinlichen Storys, die niemanden etwas angehen, zu beleidigen oder zu kompromittieren.
- Beginn: Um die Aufmerksamkeit der Gäste zu erhalten, genügt es, wenn Du Dich von deinem Platz erhebst. Vermeide es, wenn möglich, Dein Glas anzuschlagen.
- Begrüßung: Zu Beginn der Rede solltest Du Grußworte an die aus Deiner Perspektive wichtigen Personen der Hochzeitsgesellschaft richten.
- Aufmerksamkeit: Du beginnst erst zu sprechen, wenn Dich alle oder die meisten anschauen.
- Frei sprechen: Verinnerliche Deine Worte insoweit, dass Du frei sprechen, aber locker sprechen kannst. Was Du zu sagen hast, darf nicht auswendig gelernt klingen. Ebenso wenig solltest du ablesen. Die Ausnahme sind hierbei Zitate.
- Stimme: Sprich so laut, dass Dich auch die weiter entfernt sitzenden Gäste gut verstehen. Bei einer großen Gesellschaft empfiehlt sich ein Mikro, damit Du nicht schreien musst. Rede nicht zu schnell, sondern mit Betonung und Pausen, damit die Zuhörer über Deine Worte nachdenken bzw. sich die gedanklichen Bilder dazu vorstellen können.
- Toast: Nimm Dein Glas zur Hand (nicht eher). Benutze keine Kaffee- oder Teetasse und auch kein Wasserglas. Wenn kein entsprechendes Glas auf dem Tisch steht, bring den Toast nur mit Worten aus. Sag nicht „Prost“ oder „Prosit“, sondern „Auf schöne Stunden“ oder „Auf das Hochzeitspaar“.
- Essen: Während der Reden wird kein Essen serviert. Dementsprechend gehört es sich nicht, dass Du sprichst, während Gäste essen. Unanständig wäre auch, wenn Gäste während Deine Redezeit essen oder gar aufstehen und sich mit Essen versorgen.
- Anzahl: Zwei oder drei Tischreden sind optimal. Vier oder fünf sind grenzwertig, aber gut verteilt noch erträglich. Mehr ist zu viel.