Party like it’s 1999!
Jede Minute des Tages, jeden Blick, jeden Kuss, jede Umarmung aus jeder Perspektive festhalten – manche Hochzeitspaare wollen das so und fordern ihre Gäste deshalb zum Fotografien auf. Nicht nur auf der Feier, sondern schon während der Trauung. Nicht wenige Priester und Pfarrer ärgert das bei der Zeremonie, und auch die Hochzeitsfotografen schimpfen, wenn ständig Handys vor ihre Linse gehalten werden. Davon abgesehen verpassen die emsigen Hobbyknipser die echten Momente. Wie sonst auch, wenn das ganze Leben durch einen Bildschirm betrachtet und fotografiert, statt wirklich erlebt wird. Es spricht so einiges für eine Hochzeit ohne Handys.
Auf der Hochzeit ohne Handys werden Momente erlebt
Weil selbst der ständige Gebrauch der ach so praktisch gewordenen Mobiltelefone stören kann, erklären mehr und mehr Brautpaare ihre Hochzeit zur smartphone- und handyfreien Zone. Ein kalter Wind des Widerspruchs weht ihnen dateilweise entgegen. Die einen sind im Bereitschaftsdienst, die anderen haben einen Babysitter im Wohnzimmer sitzen, die dritten erwarten noch eine wichtige Mitteilung. Offenbar muss heutzutage jeder jederzeit erreichbar sein. Da stellt sich die Frage, wie wir alle bloß die Neunziger (und erst die früheren Jahre) überlebt haben, in denen es auch schon Bereitschaft, Babys und Entscheidungen gab?
Ein kleiner Hinweis auf der Einladung ist eine Möglichkeit, die Hochzeit ohne Handys anzukündigen. Am großen Tag daran erinnern können bestimmte Schilder vor der Kirche bzw. dem Standesamt und der Location, in der die Party wie in den Neuzigern startet. Wirksam sind auch ein paar freundliche, an die Gäste gerichtete Worte des Brautvaters oder der
Trauzeugen.
„Willkommen zu unserer Hochzeit unplugged! Lehnt Euch zurück, entspannt und genießt den besonderen Moment mit uns. Seid voll dabei. Wir f reuen uns, Euer Lächeln zu sehen – nicht Eure Handys – sowohl jetzt, als auch später auf den Fotografien, für die unser P rofi hier ist.“
Fotos: fotolia / jackfrog, IVASHstudio