Um die Hochzeitstorte ranken so einige Mythen, und es gibt zahlreiche damit verbundene Bräuche. Einige davon sind Euch sicherlich bekannt. Wer beim Anschneiden die Hand oben hat, wird auch in der Ehe das Sagen haben, heißt es. Das gegenseitige Füttern vom ersten Stück ist ein Symbol der Fürsorge. Recht populär ist außerdem der Brauch, die obere Etage der Torte wegen sonst drohenden Unglücks nicht anzurühren, sondern einzufrieren und am ersten Hochzeitstag zum Verspeisen aufzutauen.
Circle of Life
Die klassische Hochzeitstorte besteht aus drei Etagen, welche für die Dreifaltigkeit stehen, also für Vater, Sohn und den Heiligen Geist. Beliebt sind auch fünf Etagen als Symbol für den Kreislauf des Lebens mit den Stationen Geburt, Kommunion bzw. Konfirmation, Hochzeit, Kindersegen und Tod. Im Übrigen sollten weder Braut noch Bräutigam die Torte selbst backen, auch nicht bei noch so großer Backexpertise. Angeblich bringt das Unglück. Überlasst es also einem Profi.
Charmes, ja. Bohnen, nein.
Neben der Höhe der Torte spielen bestimmte Zutaten eine Rolle. Etwas umstritten ist der Brauch, zwei Kaffeebohnen, eine geröstet und eine ungeröstet, in die Torte einzubacken. Der Gast, der die geröstete Bohne findet, soll bald heiraten. Der Finder der ungerösteten Bohne wird dem Aberglauben zufolge den Rest seines Lebens ledig sein – sicher nicht schön für unfreiwillige Singles. Viel netter ist da der neue Trend, Charms in die Torte einzubacken. Wichtig ist, dass Ihr Eure Gäste darüber informiert, damit niemand ein solches Charm verschluckt oder sich einen Zahn daran abbeißt.
Jedes Charm hat eine Bedeutung. Verwendet werden können:
- Herz: wahre Liebe
- Hufeisen oder Kleeblatt: großes Glück
- Anker oder Steuerrad: bevorstehendes Abenteuer
- Telefon: gute Neuigkeiten
- Blume: wachsende Liebe
- Zahn: freier Wunsch
- Schaukelstuhl: langes Leben
- Hochzeitsglocken:
bevorstehende Vermählung - Münze: unerwarteter Geldsegen
Wie viele Charms der Hochzeitsbäcker Eures Vertrauens in Eurer Torte versteckt, ist Euch überlassen.