Wilde Romantik charakterisiert den Brautstrauß
In alten Zeiten trugen Bräute einen Blumenkranz im Haar und hatten keinen Brautstrauß. Erste Sträuße wurden vor allem aus Kräutern gebunden, welche böse Geister fernhalten sollten. Der Brautstrauß in seiner heute üblichen Form etablierte sich während der Renaissance, allerdings auch aus praktischen Gründen. Zum einen sollte damit Reichtum zum Ausdruck gebracht werden, zum anderen diente er der Übertünchung des Weihrauchgeruchs in der Kirche. Vor allem Myrrhe und Rosmarin leisteten diesbezüglich Abhilfe.
Heute unterstreicht der Brautstrauß die Schönheit der Braut und akzentuiert ihr Kleid. Da Blumen eine eigene Sprache sprechen und jede einzelne eine gewisse Botschaft übermittelt bzw. eine Eigenschaft symbolisiert, sollten die im Strauß verwendeten Komponenten mit Bedacht ausgewählt wird – wobei Ihr Florist natürlich gern beratend zur Seite steht. Eine ungebrochene Tradition ist der Wurf des Brautstraußes während der Hochzeitsfeier und der damit verbundene Aberglaube, dass die Frau, die ihn fängt, als nächstes vor den Traualter tritt. Wer den Brautstrauß gern als Erinnerungsstück trocknen und behalten möchte, kann sich zwei Exemplare anfertigen lassen.
Nach Jahren, in denen der Brautstrauß akkurat gebunden wurde und von monobotanischen Herzstücken lebte, feiern Kaskaden ihr Comeback. Der Trend war in den Achtzigern absolut populär – und er passt hervorragend in die aktuellen Hochzeitsthemen. Mit dicht gebundenen pastellfarbenen Blumen und Ranken ist ein solcher Strauß perfekt für die Märchenhochzeit, während losere, wasserfallartig herabstürzenden Wildblumen zur
Vintage-Braut passen.
Größere Sträuße sind prinzipiell populärer als kleine. Beliebt sind nach wie vor sanfte Pastelltöne, die durch ihre Einbettung in frisches Grün an einen zauberhaften Garten erinnern. Vor allem Rosen werden hierfür verwendet. Immer größere Beliebtheit erlangen jedoch bunte Sträuße, die aus verschiedenen Blumen zusammengestellt sind und aussehen, als seien sie gerade am Feldrand gepflückt worden. Brombeer-Töne sind gefragt, aber
auch viel Blau – generell liegt Blau bei Hochzeiten in 2016 ja sehr im Trend. Neu für den Brautstrauß sind metallische Schimmer insbesondere auf pastellfarbenen Blüten.
(Fotos: AMEA, Floristik: Zaubernuss)