Die traditionelle Hochzeitstafel in Block- oder U-Form wird immer seltener gewählt, denn sie erlaubt nicht viel Flexibilität und erfordert eine konkrete Kenntnis der räumlichen Gegebenheiten. Sehr beliebt ist hingegen die 8-Platz-Methode zur Hochzeitsfeier an runden Tischen – rund wirkt offener als quadratisch und regt Gespräche an.
Das schwierigste Puzzle der Welt
Unabhängig von der Tischform sitzt die Braut rechts vom Bräutigam – ein sehr alter deutscher Brauch, der es ihm ermöglichte, notfalls den Degen oder das Schwert (links getragen) zu ziehen, um sie zu beschützen. Der Bräutigamvater hat seinen Platz an der Seite der Braut, seine Frau bei ihm. Neben den Bräutigam gehören Brautmutter und -vater. Ist der Pfarrer zu Gast, sitzt er üblicherweise gegenüber dem Brautpaar. Weil die meisten Pfarrer allerdings nur einen Anstandsbesuch abstatten und gar nicht so viel Aufmerksamkeit möchten, kann dem Geistlichen ebenso gut ein anderer nahegelegener Platz reserviert werden.
Die Trauzeugen sollten als Ehrengäste möglichst nahe beim Brautpaar sein. Bei einer traditionellen Hochzeitstafel schließen sich dann im Wechsel männliche und weibliche Gäste an, begonnen bei den Geschwistern des Brautpaares über ihre Großeltern bis hin zu anderen nahen Verwandten.
Gar nicht so leicht, alle an einen Tisch zu bekommen
Die 8-Platz-Methode zur Hochzeitsfeier stellt manche Paare vor eine gewisse Herausforderung, denn sie berücksichtigt nicht, dass heutzutage nahezu die Hälfte der Braut- und Bräutigameltern getrennt sind und neue Partner haben. Kompromissbereitschaft ist gefragt. Insofern sich die Eltern gut verstehen, kann man sie mit ihren neuen Partnern an den Brauttisch setzen und entsprechend viele Stühle hinzunehmen oder die Trauzeugen an einen Nachbartisch setzen. Falls die beiden gewohnheitsmäßig streiten, sollten sie besser an getrennten Tischen Platz nehmen.
Probieren geht über Studieren
Die Planung der Sitzordnung funktioniert am besten mit einer Grafik, auf der Formen für Tische und Stühle gezeichnet werden (Word oder Power Point genügen, ein Profigrafikprogramm muss es nicht unbedingt sein). Alle Objekte werden beschriftet und am Bildschirm so lange
verschoben, bis es passt. Zu berücksichtigen ist, wer sich gut versteht, ähnliche Interessen hat oder ganz einfach zusammengehört. Auch Unbekannte können zueinander gesetzt werden. Wenn sie ähnlichen Hobbys oder Jobs nachgehen, werden sie dankbar sein und sich blendend verstehen.
Auf beinahe jeder Hochzeit gibt es ein oder zwei Spezialfälle, deren Platzierung eine Challenge darstellt. Es versteht sich von selbst, dass zerstrittene Personen in großem Abstand platziert werden. Ein notorischer Miesepeter wird am besten bei einer humorvollen Gruppe untergebracht. Singles sind unter Paaren entspannter als an einem Singletisch, und ein fünfzehnjähriger Teenager wird sich inmitten Zwanzigjähriger wahrscheinlich wohler fühlen als in der Kinderrunde.
Mit der 8-Platz-Methode zur Hochzeitsfeier den Überblick behalten
Ein weiterer Vorteil von kleineren Tischen: Das Hochzeitspaar muss nicht unbedingt jeden Platz für einen bestimmten Gast vorsehen, sondern kann einfach auflisten, wer an welchem Tisch sitzen soll. Diese Übersicht kann auf die einzelnen Tische gestellt werden. Hilfreich ist außerdem eine Tafel im Eingangsbereich, auf der sich die Gäste orientieren, damit sie später nicht suchend durch den Raum tigern. Bei einer großen Hochzeitsgesellschaft empfiehlt sich eine Namensliste (nach Nachname sortiert).